Zahnfleischentzündung:
– was tun?
Eine verbesserte Mundhygiene spielt bei der Behandlung der Gingivitis eine zentrale Rolle. Worauf es im Detail ankommt und was Sie unterstützend tun können, erfahren Sie hier.
Gut zu wissen:
Bleibt eine wirksame Behandlung aus, kann sich aus einer „einfachen“ Zahnfleischentzündung auch eine Parodontitis entwickeln. Dann geht das Zahnfleisch zurück und Zähne können ausfallen.
Akute Schmerzen bei einer Zahnfleischentzündung lindern
Eine Zahnfleischentzündung kann ziemlich schmerzhaft sein.
Zur Linderung der akuten Beschwerden stehen neben Salben mit örtlich betäubenden Wirkstoffen wie z. B. Lidocain auch klassische Schmerzmittel (Tabletten) zur Verfügung. Geeignet sind insbesondere sogenannte NSAR, also nicht-steroidale Antirheumatika wie z. B. Ibuprofen, die neben schmerzlindernden auch entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Wichtig: Schmerzmittel sollten nur kurzzeitig zum Einsatz kommen und können eine ursächliche Behandlung nicht ersetzen.
Bei Zahnfleischentzündung: Mundhygiene optimieren
Zahnfleischentzündungen werden in der Regel durch bakterielle Zahnbeläge ausgelöst. Daher ist die Verbesserung der Mund- und Zahnpflege die zentrale Maßnahme im Rahmen der Gingivitis-Behandlung.
- Zweimal täglich die Zähne putzen, am besten morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
- Gehen Sie dabei immer nach dem gleichen System vor. Als Putztechnik hat sich die sogenannte KAI-Methode bewährt.
- Verwenden Sie eine Zahnbürste mit weichen Borsten und üben Sie nicht zu viel Druck aus, damit das empfindliche Zahnfleisch nicht zusätzlich gereizt wird.
Erfahren Sie hier mehr zum Thema Richtig Zähneputzen.
- Auch zwischen den Zähnen bilden sich Beläge. Mit der normalen Zahnbürste gelingt es nicht, diese zu entfernen.
- Damit es auch zwischen den Zähnen sauber wird, sind deshalb andere Hilfsmittel gefragt.
- Stehen die Zähne eng beieinander, ist Zahnseide das richtige Hilfsmittel. Stehen die Zahnzwischenräume weit offen, werden Interdentalbürstchen empfohlen.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Zahnzwischenräume reinigen
- Ein Großteil der Bakterien in der Mundhöhle befindet sich im Zungenbelag.
- Mithilfe von Zungenbürste und -schaber lässt sich die Bakterienmenge auf der Zunge erheblich reduzieren. Gut zu wissen: Auf dem hinteren Teil der Zunge tummeln sich die meisten Mikroorganismen.
Erfahren Sie hier mehr über die Zungenreinigung
- Wechseln Sie Ihre Zahnbürste spätestens alle zwei Monate durch eine neue aus.
- Interdentalbürstchen sollten nach 14 Tagen ausgewechselt werden.
- Reinigen Sie Ihre Zahnbürste nach jeder Verwendung unter fließendem Wasser und bewahren Sie sie danach so auf, dass sie trocknen kann.
Lesen Sie hier alles zum Thema Optimale Mundhygiene
Wenn eine optimale Mundhygiene gewährleistet ist, klingt die Entzündung in der Regel innerhalb weniger Tage ab und die Symptome bilden sich zurück. Falls sich keine Besserung einstellt oder die Entzündung sich verschlimmert, ist ein Zahnarztbesuch ratsam.
Mittel gegen Zahnfleischentzündung
Zusätzlich zu einer sorgfältigen täglichen Mundhygiene können spezielle Mittel gegen Zahnfleischentzündung hilfreich sein.
Medizinische Mundspülung: Eine ursächliche Behandlung ermöglichen antibakteriell wirksame Arzneimittel, zu denen medizinische Mundspülungen (rezeptfrei in der Apotheke erhältlich) zählen. Sie enthalten meist den antiseptischen Wirkstoff Chlorhexidin. Er tötet die Bakterien ab und schützt vor einer vermehrten Neubildung von Zahnbelägen. Mundspülungen mit entsprechender Wirkstoffkonzentration sind für die kurzzeitige Anwendung gedacht.
Kosmetische Mundspülung: Für die tägliche Mundhygiene können sogenannte „kosmetische Mundspülungen“ zum Einsatz kommen. Diese enthalten Chlorhexidin in niedriger Dosierung oder andere Substanzen wie zum Beispiel Fluoridverbindungen oder ätherische Öle.
Pflanzliche Präparate gegen Zahnfleischentzündung enthalten oft Kamille, Salbei oder ätherische Öle und werden als Tinkturen oder Sprays angeboten. Auch sie entfalten eine gewisse antibakterielle Wirkung.