Karies – was tun?
Beginnende Karies zeigt sich durch weiße oder braune Flecken auf den Zähnen. In diesem Stadium ist noch kein „Loch im Zahn“ erkennbar und es bestehen auch noch keine Zahnschmerzen.
Um das Fortschreiten der Karies frühzeitig zu stoppen, stehen unter anderem folgende Optionen zur Verfügung:
- Fluoridierungsmaßnahmen beim Zahnarzt (Gel/ Lack)
- Kariesinfiltration: Füllung der kariösen Stellen mit dünnflüssigem Kunststoff, um zu verhindern, dass die Kariesbakterien weiter vordringen
- Verbesserung der Mundhygiene – inkl. fluoridhaltiger Zahnpasta
“Loch im Zahn“: Fortgeschrittene Karies behandeln
Wenn die Karies bereits weiter fortgeschritten ist, sind weitere Behandlungsmaßnahmen gefragt:
Akute Zahnschmerzen bei Karies lindern: Fortgeschrittene Karies geht in der Regel mit Zahnschmerzen einher. Um die Zeit bis zum Zahnarzttermin zu überbrücken, können zur Linderung der Beschwerden rezeptfreie Schmerzmittel kurzzeitig eingesetzt werden. Wirkstoffe wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol haben sich hier bewährt.
Bohren bei Karies: Wenn bereits das typische „Loch im Zahn“ besteht, wird der Zahnarzt in der Regel den betroffenen Zahn unter örtlicher Betäubung aufbohren und die zerstörten bzw. von Kariesbakterien befallenen Zahnanteile entfernen. Anschließend wird der Zahn gefüllt. Welches Füllungsmaterial (z. B. Kunststoff, Keramik) hier in Frage kommt, können Sie gemeinsam mit dem behandelnden Zahnarzt besprechen. Sollte der Defekt bereits sehr ausgeprägt sein, kann eine Überkronung notwendig werden.
Gut zu wissen: Fortgeschrittene Karies kann im ungünstigsten Fall eine schmerzhafte Zahnwurzelentzündung auslösen – erfahren Sie hier mehr dazu.
Die Rolle von Fluorid bei Karies
Fluorid kommt sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von beginnender Karies zum Einsatz.
- Zur Kariesprophylaxe: Tägliche Anwendung von Zahnpasta mit Fluorid
- Zur Behandlung von beginnender Karies: Auftragen von Fluoridlack beim Zahnarzt
Warum wird Fluorid gegen Karies eingesetzt? Fluoride tragen dazu bei, den Zahn zu härten und ihn so widerstandsfähiger gegen die Säuren zu machen, die von Kariesbakterien freigesetzt werden. Sie hemmen den Prozess der sogenannten Demineralisation, bei dem Mineralien aus der Zahnoberfläche herausgelöst werden, und fördern die sogenannte Remineralisation (Einlagerung von Mineralien in den Zahn).
Experten-Videos
- Wie ensteht Karies?
- Was ist Karies und wie erkennt man Karies?
- Die besten Tipps gegen Karies
Hätten Sie's gewusst?
Weiße Flecken auf den Zähnen können ein erstes Anzeichen für Karies sein. Erfahren Sie hier mehr über die Symptome bei Karies.
Fruchtsäfte und Smoothies können Karies begünstigen – sie enthalten jede Menge Zucker. Erfahren Sie hier mehr über die Ursachen von Karies.
Fluorid schützt die Zähne und spielt bei der Kariesprophylaxe eine ganz zentrale Rolle. Lesen Sie hier mehr , wie Sie Karies vorbeugen können.
Tipps gegen Karies
1 / 8Mundhygiene optimieren
Eine gewissenhafte Mundhygiene ist das A&O, um Plaque zu reduzieren und sich damit vor Karies zu schützen. Daher gilt:
- Putzen Sie zweimal täglich die Zähne
- Reinigen Sie auch die Zahnzwischenräume – zum Beispiel mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen
- Achten Sie auch auf schwer erreichbare Stellen – spezielle Zahnbürsten können hier hilfreich sein
- Wechseln Sie die Zahnbürste regelmäßig (mindestens alle drei Monate) aus
- Verwenden Sie eine geeignete Zahnpasta zum Schutz vor Karies
2 / 8Fluorid zur Kariesprophylaxe
Die Anwendung von Fluoriden spielt bei der Vorbeugung von Karies eine entscheidende Rolle. Neben fluoridhaltigem Speisesalz ist es vor allem die tägliche Anwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta, die hier empfohlen wird.
Der Grund: Fluorid ist für die Mineralisation und Stabilität der Zähne besonders wichtig. Darüber hinaus erhöht Fluorid die Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegenüber Säuren – es entsteht sozusagen ein „Schutzschild“ gegenüber Säuren.
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4 / 8Zucker reduzieren
Die Ernährung spielt für die Zahngesundheit eine wichtige Rolle. Denn steht den schädlichen Plaquebakterien viel Nahrung in Form von Zucker zur Verfügung, produzieren sie Säuren und Giftstoffe. Diese können Karies oder Zahnfleischerkrankungen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, den Bakterien die Lebensgrundlage zu entziehen und zuckerreiche Lebensmittel und Getränke zu reduzieren.
Tipp: Nach einem süßen Snack sollten die Zähne geputzt werden. Falls das nicht sofort möglich ist, ist ein Glas Wasser eine gute Zwischenlösung – denn so wird der Zucker im Mund verdünnt und Zuckerreste werden von den Zähnen gespült. Das Zähneputzen sollte dann aber bald nachgeholt werden.
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6 / 8Kaugummi gegen Karies kauen
Ein zuckerfreier Kaugummi kann keine Zahnbürste ersetzen. Dennoch ist er eine nützliche Ergänzung zur täglichen Zahnpflege. Empfohlen wird in diesem Zusammenhang ein Kaugummi mit Xylit. Dieser Zuckeraustauschstoff soll das Wachstum von Bakterien hemmen und die Kariesprophylaxe unterstützen können. Durch das Kauen wird zudem die Produktion des Speichels gefördert – Essensreste werden sozusagen „weggespült“ und Säuren neutralisiert.
7 / 8Immunsystem stärken
Bakterien & Co werden durch ein schlagkräftiges Immunsystem im Zaum gehalten. Das gilt auch für die mikrobiellen Mitbewohner im Mundraum. Deshalb sollten Sie Faktoren vermeiden, die die Abwehr schwächen. Dazu zählen zum Beispiel Rauchen, Stress, zu wenig Schlaf und eine unausgewogene Ernährungsweise.
8 / 8Regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt
Zahnschmelzabbau ist für den Laien mit dem bloßen Auge kaum erkennbar. Der Zahnarzt hat hier einen geschulten Blick und kann die Zähne besser auf Anzeichen für Zahnschmelzabbau hin beurteilen.
Umso wichtiger sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen.
Gut zu wissen:
Schmerzempfindlichkeit und/oder gelblich verfärbte Zähne können auf Zahnschmelzabbau hindeuten. Sprechen Sie dazu im Zweifel mit Ihrem Zahnarzt.